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Gesellschaftliche Trends 2020 – und wie Unternehmen damit arbeiten können

Ein Beitrag von

Jane Telkmann Kommunikations- und Nachhaltigkeitsstrategie

Themen

2020 - Bereit für den Paradigmenwechsel

Hallo neue Dekade! Wir freuen uns auf dich und auf alles, was du mit dir bringst. Denn wir glauben, dass der Paradigmenwechsel begonnen hat und das kann nur Gutes bedeuten. Wir haben uns mit den gesellschaftlichen Trends beschäftigt und möchten euch nun auf Basis eines von Trendforschern in den Niederlanden verfassten Text eine kleine Voraussicht auf die Trends der neuen 20er Jahre geben. Dabei haben wir aus jedem Trend ein Learning gezogen und Quick-Wins für euer Unternehmen notiert, mit denen ihr direkt loslegen könnt.

Das letzte Jahrzehnt war geprägt von diversen Unruhen. Die Gesellschaft ist sich dem Zustand der Welt bewusst geworden – nicht zuletzt durch Greta Thunberg, Fridays for Future und den weltweiten Klimastreiks. Es herrschte Empörung seitens der Konsument*innen, welche versuchten bewusster zu konsumieren und häufig bereits auf dem Weg zum Supermarkt an ihre Grenzen stießen (z.B. durch fehlende öffentliche Anbindung). Nicht nur Politiker*innen, sondern auch Unternehmen rückten in den Fokus der Aufmerksamkeit und die Konsument*innen fragten: Warum tut ihr nicht mehr?

Mitarbeiter Tobias und Kerstin von Redeleit und Junker sitzen auf Treppe in Lüneburg

Trend 1: Die Bedeutung der Bedeutung

Nach der Bewusstwerdung des aktuellen Zustands der Erde folgt nun das In-sich-gehen. Unternehmen fragen sich, welchen Einfluss sie auf ihre Umwelt haben. Welche positiven Veränderungen in der Welt sie befördern und ob ihr Tun sinnerfüllt ist. Nachdem der jahrzehntelang beschworene homo oeconomicus uns im letzten Jahrzehnt mit seiner Nichtexistenz „überraschte“, ist es nun an der Zeit mit den Bedürfnissen des Individuums wie Sinn der Tätigkeit, Zusammenarbeit, Gruppenbildung usw. im Unternehmen Rechnung zu tragen.

Unternehmen müssen menschlicher werden und ihren Sinn hinterfragen. In einer Welt, die kurz davor steht zusammenzubrechen, kann kein Unternehmen, welches zu diesem Zusammenbruch beiträgt erfolgreich genannt werden. Konsument*innen und Arbeitnehmer*innen fragen nach höheren Zielen, als der Gewinnmaximierung. Unternehmen, die es noch nicht gemacht haben, sollten spätestens jetzt ihren Kurs wechseln. Ganz getreu dem BCorp Motto: „We don’t want to be the best company IN the world but the best Company FOR the World.“

Inspiration gefällig? Dann schaut doch mal auf die Website der B Corp Greytsone Bakery dessen Motto “We don’t hire people to bake brownies, we bake brownies to hire people.” lautet. Oder lasst euch inspirieren von den Lüneburgern von HEYHO und ihrer sozialen Müslirösterei.

  • Um im Team/mit Mitarbeitern in einen offenen Austausch zu kommen und voneinander und miteinander zu lernen, könnt ihr beim nächsten Meeting mit Purpose Cards spielerisch ins Gespräch kommen.
  • Schonmal von IKIGAI gehört? Frei übersetzt bedeutet es auf japanisch „Wofür es sich zu leben lohnt“ und ist eine methodischer Ansatz, um die eigenen Werte, die eigenen Lebensziele kennenzulernen und eine klare Formulierung dafür zu finden. Eine Einführung im PDF Format gibt es z.B. bei Neue Narrative gegen Newsletteranmeldung.
  • Wer tiefer einsteigen will, bzw. Unterstützung braucht, der kann sich auch einfach direkt bei uns melden. Wir haben uns auf ganzheitliche strategische Markenentwicklung spezialisiert und der Blick auf die Werte eines Unternehmens sind bei uns zentraler Bestandteil einer jeden Zusammenarbeit.
2nd Page Upcycling Projekt
2nd Page und Nele Jacobi Zusammenarbeit
2nd Page Upcycling Projekt
2nd page Pro Bono Projekt Upcycling

Recycling Projekt: Notizbücher von 2nd Page.

Trend 2: Miteinander statt Gegeneinander

Die aktuellen Probleme lassen sich nicht allein lösen. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um die Welt zu verbessern. In der Bevölkerung wächst die Anzahl an Kooperativen, wie Gemeinschaftsgärten, Repair Cafés und Umsonstläden. Nun sind die Unternehmen an der Reihe sich zusammenzuschließen und so gegen übermächtige Unternehmen wie GAFA (Google, Apple, Facebook, Amazon) oder Nestlé und Co. voranzukommen.

Unternehmen sollten sich öffnen für Kooperationen mit NGO’s, Universitäten, Gemeinden oder Konkurrenzunternehmen. Wer sich zum Beispiel aktiv für die Bevölkerung im Unternehmensstandort engagiert, kann auf ihr Wohlwollen und ihre Unterstützung bauen. Pro-Bono-Projekte helfen Initiativen voranzukommen und machen vielen Mitarbeitern Spaß. Kooperationen mit anderen Unternehmen können den Wissensaustausch befördern und neue gemeinsame Projekte entstehen lassen. Traut euch!

Inspiration gefällig? Wir haben letztes Jahr als Pro-Bono-Projekt zusammen mit Illustratorin Nele Jacobi das Cover und den Inhalt der Upcycling Notizbücher von 2nd Page neu gestaltet, um ihr Projekt voranzutreiben.

  • Stammtisch gründen! Klingt vielleicht banal und ein wenig altbacken, aber warum nicht einfach mal ein paar interessante Unternehmen und Marktbegleiter auf ein regelmäßiges Feierabendbierchen in die Lieblingskneipe einladen?
  • An Konferenzen und Events mit Mehrwert teilnehmen, Gesicht zeigen. Bei Good Events findet ihr z.B. die besten Veranstaltungen mit Impact, könnt euch vernetzen und inspirieren lassen.
  • Lokalen Vereinen oder Initiativen mit eurem KnowHow unter die Arme greifen und so das Gemeinschaftsleben an eurem Standort verbessern.

Trend 3: Die neue notwendige Offenheit

Wenn alle an einem Strang ziehen sollen, müssen auch alle angesprochen werden. Und das auch per Gesetz: seit 2018 ist das dritte Geschlecht in Deutschland eingeführt worden und alle Stellen müssen mit m/w/d ausgeschrieben werden. Darüber hinaus verwenden immer mehr Medien das Gendersternchen, welches alle Menschen, jenseits von Geschlecht, auch sprachlich inkludiert. Denn Sprache beinflusst unser Denken. Die Menschen wollen nicht mehr in Kategorien gesteckt werden, Frauen sind der Benachteiligung überdrüssig, auch Jungs möchten Rosa tragen dürfen und die Gender-Pay-Gap ist keine Verschwörungstheorie.

Die Gesellschaft fordert Gleichberechtigung: Bezahlung muss unabhängig vom Geschlecht festgelegt werden, Stellen müssen von jedem Geschlecht, jeder Ethnie und nach Möglichkeit auch von Menschen mit Behinderung besetzt werden können und alle Unternehmen können mehr Diversität vertragen. Wer nach außen kommuniziert – egal ob durch Produktverpackung oder Werbeplakate steht in der Pflicht Rollenbilder und Klischees nicht weiter zu bedienen und inklusiv zu kommunizieren. Denn auch Rollstuhlfahrer trinken Limonade und auch Frauen stoßen mit Bier an. Durch die Veränderung der Kommunikation kann ein Unternehmen mit Klischees brechen und Randgruppen in der Gesellschaft sichtbar machen.

Inspiration gefällig? Auf der Website Charta der Vielfalt können Diversity Kampagnen verschiedener Unternehmen eingesehen werden. Wichtig: Bitte nicht mit dem Zaunpfahl winken. Es geht um Inklusion und nicht um das Herausstellen von Randgruppen zu Marketingzwecken.

  • Prüft eure Website, Flyer, Anzeigen und weitere Kommunikationsmittel auf Vielfalt: Wie oft sind verschiedene Geschlechter, Ethnien oder Menschen mit Behinderung zu sehen? Sind Frauen und Männer immer in klassischen Rollen abgebildet? Noch besser als eine interne Prüfung ist die Prüfung von außen – so bekommt ihr ein objektives Feedback.
  • Gehaltscheck: Wie hoch ist die Gender Pay Gap in eurem Unternehmen? Und woher rührt diese Lücke?
  • Schreibt eure Stellen für alle aus! Benutzt genderneutrale Wörter (Studierende statt Studenten) und ergänzt eure Stellenanzeigen mit „m/w/d“ bzw. „m/w/x“.

Fazit: Be the change!

Die Gesellschaft ist bereit für Veränderung. Nun sollten Unternehmen nachziehen und eben diesen Paradigmenwechsel bei sich fördern und fordern. Unternehmen stehen stets in einer Wechselwirkung zur Gesellschaft: einerseits gehen sie auf vorhandene Veränderungen und Trends ein und andererseits können sie Veränderungen weiter vorantreiben oder gar Trends erzeugen. Dieser mächtigen Position sollte sich jedes Unternehmen bewusst sein und sein Äußerstes tun, um unsere Welt zu einem besseren Ort für uns und zukünftige Generationen zu machen. Nur wer sich dahingehend engagiert wird zukünftig noch von Bedeutung sein. Denn der Kunde schaut inzwischen immer genauer hin, von wem er kauft, sowohl im B2C als auch im B2B Bereich. 

Ihr seid bereit für Veränderung und möchte eure Marke erneuern?

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Über die Autoren

Jane Telkmann Kommunikations- und Nachhaltigkeitsstrategie

Jane war bis 2020 Nachhaltigkeitsmanagerin und Strategin bei Redeleit und Junker. Durch ihre Erfahrungen im Online Marketing ist sie Spezialistin in der Entwicklung der ganzheitlichen Markenkommunikation. Vielen Dank für deinen Einsatz bei uns! Wenn ihr mehr über uns und unsere Arbeit erfahren möchtet nehmt gerne telefonisch oder schriftlich Kontakt mit uns auf.