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Pilze sammeln in heimischen Wäldern – Waldgang mit Localbier

Philip von Waldgang mit Localbier beim Biertasting mit TeilenhmerInnen im Wald mit Einhornchoaching

Ein Erlebnis von

Tobias Köppen Text

Themen

Geführte Tour von drei Jungs durch heimische Wälder: Pilze sammeln, Natur genießen, Bier trinken

Ich bin in der Großstadt aufgewachsen. Mit Speisepilzen kenne ich mich nicht aus. Meine (Supermarkt-) Kenntnisse reichen von Champignons bis Pfifferlingen. Umso größer war meine Neugierde als sich herausstellte, dass das Geburtstagsgeschenk für einen guten Freund, „Waldgang mit Localbier“, nicht nur ein Waldspaziergang mit Beertasting war. Nein, es sollte sich herausstellen als fachmännisch geführte Pilzwanderung durch den Sachsenwald in der Nähe von Hamburg. Meine Freunde und ich sind durch das angekündigte Beertasting geködert worden, hatten aber draußen in Wald beim Pilze entdecken so viel Spaß und Erholung, wie schon lange nicht mehr in diesem von Corona geplagten Spätherbst 2020.

Die Jungs von „Waldgang mit Localbier“ waren mir so sympathisch und das Konzept ihrer Waldtour so einfach wie genial, dass der Wunsch entstand mehr über das Trio zu erfahren. Die Waldgang besteht aus drei Mitgliedern. Größtenteils treten jedoch Philip und Linus in Aktion, da Jens beruflich am meisten eingespannt ist. Sofern es möglich und nötig ist, sind sie aber immer zu Dritt am Start. Ganglife.

Wald mit Mischbestand eigenen sich gut zum Pilze sammeln

Warum macht ihr das Projekt "Waldgang mit Localbier"?

Linus: „Aus Bock. Anfänglich haben wir es nur für uns gemacht. Raus in den Wald, paar Bier eingepackt und ein bisschen Insta befeuert. Aufgrund von Anfragen wuchs ein Projekt daraus. Erste Gänge haben mega Spaß gemacht und das Feedback von Freunden/TeilnehmerInnen war gut und konstruktiv. Sollte es uns irgendwann keinen Spaß mehr machen, Leuten auf unseren Touren den Wald zu zeigen, werden wir es einfach nicht mehr tun. Da das Gegenteil der Fall ist geht’s natürlich weiter. Ein Glück für alle.“

Warum seid ihr gerne im Wald?

Philip: „Keine Stadthektik, Ruhe und vor allem keine genervten Leute. Für uns der beste Ort um runter zu fahren. Dazu ein gutes Bier – Jackpot! Je öfter man Draußen ist – sei es der kleine Park um die Ecke oder der große Wald außerhalb der Stadt, man sieht, findet und lernt immer was Spannendes. Pflanzen, Tiere, es gibt immer was Neues zu sehen. Das ist ein guter Antrieb.“

Portrait von Linus von der Waldgang mit Localbier mit Austernseitlingen
Linus - Job: Sozialarbeiter; Waldgang-Beauftragter: Foto/Film; Lieblingswald: Laubmischwald mit viel Totholz.
Portrait von Philip von der Waldgang mit Localbier mit Craftbeer
Philip - Job: Gastronom; Waldgang-Beauftragter: Essen/Trinken; Lieblingswald: Fichtenforst mit leichtem Mischbestand.
Portrait von Jens von der Waldgang mit einem Korb voller heimischer Pilze
Jens - Job:Techniker; Waldgang-Beauftragter: Support/Backbone; Lieblingswald: Buchenwald in unmittelbarer Küstennähe
Korb mit heimischen Pilzen aus dem Wald: Sommersteinpilze, Perlpilze und einem Pilzputzer
Tipp: Pilze im Wald putzen; nur so viel mitnehmen, wie man verputzen kann

Warum sucht ihr gerne Pilze?

Jens: „Pilze und Kräuter sammeln hat für uns fast schon was Meditatives. Und es ist gesund und macht Spaß. Findest du nicht das wonach du suchst, findest du safe was anderes, warst draußen und hast mal eben dein Immunsystem massiv gestärkt. Es geht uns nicht darum mit einem vollen Korb nach Hause zu kommen oder alles zu kennen, sondern ums Draußen sein – sich Dinge anzueignen und auch wert zu schätzen. Die kulinarische Komponente ist natürlich auch nicht zu verachten – ist halt Premiumzeugs was einem die Natur zur Verfügung stellt. Man muss nur wissen, wo und was man suchen muss. Wir wissen das.“

Philip von der Waldgang putzt Pilze direkt im Wald
Teilnehmer einer Tour der Waldgang im Forst laufen mit einem Bier in der Hand querfeldein

Kurz-Info zu Waldgang mit Localbier

Wie und wann ist die Idee entstanden geführte Touren im Wald anzubieten?

Linus: „2018. Viele Wochenenden unterwegs, viel Bier. Instakanal gemacht und bespielt. Anfragen bekommen. Freunde mitgeschleppt. Dann 2019 zusammen gehockt und am Konzept getüftelt. 2020 dann erste Testtouren gemacht, um das Konzept weiter zu entwickeln. Da wir gerne im Wald sind, gerne regionale Biere trinken und beides gerne mit anderen teilen entstand das was wir machen.“

Philip: „Genau wie im Wald steht beim Bier auch die Vielfalt im Vordergrund. Ein gutes Pils in der Eckkneipe ist eine feine Sache, keine Frage. Geschmacklich gibt es halt noch einiges mehr als ein „normales“ Pils. Was die Vielfalt und dieses „normale“ Pils beispielsweise ausmacht zeigen wir beim Tasting.
Wir kooperieren mit lokalen Brauern, wie z.B. dem ÜberQuell und bieten Microabenteuer vor der Tür an – Waldgang mit Localbier halt. Wir machen kein Waldbaden, keine reine Wildkräutertour, keine klassische Pilztour. Waldgang mit der Waldgang soll etwas anders sein als das alles. Wir denken, das gelingt uns ganz gut.“

Für wen werden die Touren angeboten?

Jens: „Alle, die Bock haben. Es gibt keine Beschränkung. Touren nur für Kinder machen wir aber nicht. Hauptfokus liegt auf Erwachsenen, allein schon wegen des Biers. Es kommen aber auch immer Leute mit, die nur Bock auf Wald oder Bier haben und wenn jemand seine Kids mit nehmen möchte ist das auch cool. Der Wald ist für alle da und wir haben auch immer ein paar alkfreie Biere für z.B. Fahrer im Gepäck.“

Linus von der Waldgang erklärt einer Teilnehmerin der Tour wo Pilze im Herbstwald wachsen
TeilnehmerInnen suchen Pilze während einer Tour mit der Waldgang im Sachsenwald
Waldgang mit Localbier zeigt falschen Pfifferling (links) und einen echten Pfifferling (rechts)
Falscher Pfifferling (links) vs echter Pfifferling (rechts)

Was sind eure Lieblingspilze und Lieblingskräuter?

Jens Lieblingspilz: „Krause Glucke – einer der wenigen Pilze, den man unter Wasser abwaschen kann und auch sollte, sofern man nicht eine Armada an Krabbeltieren in seinem Essen haben möchte.“

Jens Lieblingskräuter: „Waldsauerklee, gut um Salate aufzupeppen. Findet man auf sauren Waldböden und schmeckt leicht säuerlich.“

Linus Lieblingspilz: „Schwer, das variiert…wahrscheinlich jegliche Arten von Speisetäublingen. Die feste Konsistenz ist einfach nice und geschmacklich auch richtig gut! Ansonsten Winterpilze wie Austernseitlinge und Samtfußrüblinge. Spannendes Zeug mit Frostschutzproteinen drin.“

Linus Lieblingskräuter: „Kein Kraut, Baum. Fichtenspitzen im Frühjahr sind ein 1a Snack. Quasi Centershocks des Waldes.“

Philip Lieblingspilz: Schwefelporling aka Chicken of the Woods – wächst an Bäumen und ist für Anfänger gut geeignet, sofern man beachtet, dass der Wirtsbaum nicht gerade eine Eibe oder Goldregen (der Pilz nimmt die Giftstoffe der Wirtsbäume auf) ist. Erinnert stark an Hühnchen und ist extrem spannend in der Küche.“

Philip Lieblingskräuter: „Knoblauchrauke. Schmeckt nach Knoblauch, man riecht aber nicht danach. Top.“

Waldgang mit Localbier TeilnehmerInnen sammeln im Herbst Pilze im Forst
Waldeidechse während einer Pilz Tour im Sommer
Waldeidechse

Anfängertipps für Pilze sammeln im Wald

Wann kann man gut Pilze sammeln gehen? Welche Tipps gebt ihr AnfängerInnen mit?

Philip: „Pilzsaison fängt jedes Jahr am 01 Januar an und endet am 31 Dezember. Hochsaison geht ungefähr von August bis November – Witterungsabhängig. Da zeigen sich die meisten und auch bekannteren Arten wie z.B. der Steinpilz.“

Anfängertipps für PilzsammlerInnen sind:

Linus: „Eine Tour bei uns buchen, wenn man Bock hat gern alle 1 bis 2 Jahre. So lernt man immer Neues und festigt/vertieft Gelerntes. Öfter mal in den Wald oder Park gehen und auch mal nach oben gucken und Bäume bestimmen. Sachen in die Hand nehmen, dran riechen und angucken. Pilze in Europa haben z.B. keine Kontaktgifte. Bei Pilzen mit Röhrlingen anfangen, Pilze mit Lamellen erstmal außer Acht lassen. Viele Pilze haben ungenießbare bis tödlich giftige Verwechsler, bei Röhrlingen gibt es in unseren Gefilden aber keine tödlich giftigen Arten.“

Jens: „Man sollte halt nur das sammeln und essen, was man 100% bestimmen kann und nur so viel mitnehmen, wie man wirklich verwenden kann. Auch Tiere sind z.B. auf Pilze angewiesen, gerade im Spätherbst liefern diese Nährstoffe. Sachen also direkt im Waldputzen und Schnittreste dalassen. Kein Pilz, Kraut oder Beere ist es Wert sich zu vergiften. Lieber auf Nummer sicher gehen und einen Waldgang mit Localbier buchen.“

Was sind die häufigsten Fragen, die euch TeilnehmerInnen stellen? Was sollte man mitbringen?

Linus: „Die häufigsten Fragen sind „Kann man das essen?“, „Ist das giftig?“.
Mitbringen sollte man zumindest im Herbst und Winter feste Schuhe. Durst ist auch gut. Man braucht nicht viel um Draußen eine gute Zeit zu haben.“

Philip von der Waldgang mit Localbier beim Wildräutersammeln im November
Fichtenspitzen, essbarer Baum im Frühjahr, Waldgang mit Localbier
Essbare Bäume: Fichtenspitzen
Linus von Waldgang mit Localbier erntet Pilz im Park: Schwefelporling
Ernte im Park: Linus mit Schwefelporling

Ablauf: Wie läuft ein Tag im Wald mit euch ab?

Linus: „Treffen, Begrüßung, Bier auf die Hand und los. Es gibt immer Natur, Bier und Funfacts für den nächsten Kneipenabend – was genau erfährt man on Tour. Jede Tour ist anders. Sofern es wieder geht gibt es am Bulli noch einen kleinen Snack mit Waldbezug. Eine Tour dauert 2,5 bis 3 Stunden.“

Giveaways und Bier im Bulli von Waldgang mit Localbier
Bullioffice: Empfang und Giveaways
Giveaway für die Teilnehmer von Waldgang mit Localbier: Olivenöl mit eingelegten Wildpilzen
Giveaway für die TeilnehmerInnen: Wildes Öl mit Pilzen

Wo kann man sich zu einem Waldgang anmelden?

Linus: „Anfrage via Insta oder unserer Website, wo es buchbare Termine gibt. Man kann uns auch exklusiv als Gruppe/ Unternehmen für Teamausfüge etc. buchen… Einfach mal anschreiben.“

Instagram Website
Philip von Waldgang mit Localbier beim Biertasting mit TeilenhmerInnen im Wald mit Einhornchoaching
Philip von Waldgang mit Localbier zeigt einen Maronenröhrling

Vor welchen Herausforderungen steht ihr und wie geht ihr damit um?

Linus: „Eigentlich keine Großen. Corona nervt halt. Ansonsten mal gucken wer und was auf uns zu kommt. Wir sind offen gegenüber Kooperationen mit Umweltverbänden, der Gastrobranche und Start-Ups wenn es passt und gehen Sachen und Probleme proaktiv an.“

Philip: „Eine Herausforderung ist es vielleicht Touren nicht zu überziehen. Es gibt halt immer so viel zu sehen, dass dies schnell passiert. Oberflächlichkeit auf den Sozialen Medien nervt manchmal. Hauptherausforderung 2021 besteht wohl darin, den Insta-Account nicht zu löschen. Wir hängen lieber im Wald als im Netz…😉“

Was sind eure Zukunftspläne?

Linus: „Touren machen, Leuten Flora und Fauna vor der Tür näherbringen. Was Positives für die Umwelt beitragen. Bier trinken. Uns weiterbilden.
Natur kann man auch ohne erhobenen Zeigefinger erleben und schützen – das zeigen wir.
Wir wollen uns in Zukunft modular noch erweitern. Wie das aussieht seht ihr im Jahr 2021.“

Pilze im Wald gefunden, Tour im Forst mit Waldgang mit Localbier erster Maronenröhrling
Maronenröhrling

Vielen Dank für eure Zeit und dieses großartige Projekt. Abschließend die Fragen nach eurem Lieblingsbier?

Philip: „Die Torm Imperial Gose von Põhjala aus Estland“

Jens: „Schneider Weisse Tap6 Aventinus“

Linus: „IPA’s perlen. Holsten Edel aber auch.“

Mehr über Waldgang mit Localbier erfahren

Ein einfaches, wie großartiges Projekt, welches meine Liebe zum Wald neu entfacht hat. Folgt den Jungs auf Instagram, schreibt ihnen über die Website, stellt ihnen Fragen, bucht Touren mit Freunden, mit der Familien, mit Arbeitskollegen.

Instagram Website

Über die Autoren

Tobias Köppen Senior Online Marketing Manager

Tobias ist im Online Marketing bei Redeleit und Junker tätig mit Expertise in Suchmaschinenoptimierung und Inhaltserstellung. Wenn ihr mehr über Tobias und seine Arbeit bei Redeleit und Junker erfahren möchtet, nehmt gerne Kontakt mit uns auf und lernt unsere Agentur kennen!

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